Das Ursprungsland des Lemberger ist Österreich, wo die Rebsorte im 18. Jahrhundert erstmals erwähnt wurde. Erst später breitete er sich unter den Bezeichnungen Limberger oder Lemberger im deutschen Raum aus. Verhältnismässig früh wurde die Rebsorte unter der Bezeichnung Blaufränkisch in das Verzeichnis der internationalen ampelografischen Kommission aufgenommen.
Mehr lesenDas Ursprungsland des Lemberger ist Österreich, wo die Rebsorte im 18. Jahrhundert erstmals erwähnt wurde. Erst später breitete er sich unter den Bezeichnungen Limberger oder Lemberger im deutschen Raum aus. Verhältnismässig früh wurde die Rebsorte unter der Bezeichnung Blaufränkisch in das Verzeichnis der internationalen ampelografischen Kommission aufgenommen. Über lange Zeit war die Rebsorte Blaufränkisch ein beliebter Kreuzungspartner, aus dem Neuzüchtungen wie der Blauburger, Zweigelt, Roesler oder Rathay hervorgingen. Die Rebsorte Lemberger selbst ging aus einer Kreuzung von Heunisch und einem unbekannten anderen Elternteil hervor. Die Lemberger-Reber weist ein auffällig grosses und grob gezahntes Laub auf und zeichnet sich durch ihren kräftigen Wuchs aus. Für qualitativ hochwertige Weine ist eine Regulierung des Ertrages unumgänglich. Die Beeren der Rebe sind Blauschwarz mit dicker Schale und bilden sich zu einer grossen Traube aus. Etwas problematisch ist die Anfälligkeit der früh austreibenden Rebsorte gegen Spätfröste, woraus eine gewisse Ertragsunsicherheit resultiert. Als Standort bevorzugt die Rebsorte Lemberger durch den frühen Austrieb und die späte Reife windgeschützte Orte bei warmen klimatischen Verhältnissen. Vor allem tiefgründige und fruchtbare Lehmlössböden fördern eine qualitativ hohe Ertragslage.
Der Ausbau des Lembergers erfolgt in mehreren Varianten. Weinkenner schätzen den leichten, fruchtigen Wein gleichermassen wie den als Spät- oder Auslese ausgebauten Lemberger Wein. Unabhängig davon präsentieren sich die Weine durch eine intensive, schwarzrote Farbe. Die Aromen erinnern an dunkle Früchte wie Brombeeren, Süsskirschen, Johannisbeeren oder Pflaumen. Abhängig vom Anbaugebiet zeigen sich dezente vegetative Noten. Je nach Ausbau ist der Geschmack fruchtig oder tanninreich. Der Lemberger Rotwein zeigt eine sehr gute Säurestruktur, die gemeinsam mit den Extrakten und Tanninen Voraussetzung für eine längere Lagerung ist. Wird er im Barrique ausgebaut, zeichnet sich der Wein durch südländischen Charme und Wärme aus.